Liebe Karnevalsfreundinnen und Karnevalsfreunde,
wir alle haben in den letzten Monaten bewiesen, dass Karneval auch Krise kann und mehr ist, als nur zu feiern und zu saufen. Unser Brauchtum hat mehr als 200 Jahre Substanz und wird auch noch viele weitere Jahre bestehen. Und damit mir nicht später jemand einen Plagiatsvorwurf daraus macht: Diese Worte sind von Wolfgang Oelsner, einem Kulturpreisträger der Deutschen Fastnacht.
Ein paar Worte vorab
In praktisch jeder persönlichen Bilanz für dieses Jahr steht: „Es war sehr, sehr anders als erwartet.“ Aber es stellt sich genauso die Frage: Haben wir dabei auch etwas gewonnen?“
Ich denke, ja. Und so ist es heilsamer, den Blick auf das zu lenken, was tatsächlich da ist. Wir entscheiden weitgehend selbst, wie defizitär oder wie reich beschenkt wir uns fühlen.
Und 2022 wird hoffentlich ein Jahr, in dem wir wieder relativ normal unser Brauchtum feiern können. Das geht aber bitte nur, wenn wir uns alle impfen lassen. Denn das Impfen gilt hierbei als bestes, einfachstes und günstigstes Mittel gegen das Virus.
„In der Krise zeigt sich der Charakter“, sagte der „Krisenmanager“ Helmut Schmidt einmal. Es zeigt sich auch das Potenzial, es zeigt sich, was wir wirklich können, wenn es drauf ankommt. Plötzlich schaffen wir Dinge buchstäblich über Nacht, über die seit Jahren, wenn überhaupt, nur diskutiert wurde. Es zeigt sich, wie viel Teamgeist da ist und was er vollbringt – und dass man auch selbst zu mehr fähig ist. Gerade die Einschränkung der Möglichkeiten führte dazu, dass wir bisher verborgene, ungenutzte Kräfte und Talente entdeckt haben. Wenn ich nur daran denke, was unsere Vereine alles neu organisiert haben. Online-Formate, Karnevalsspaziergänge, virtuelles Training um nur einige Dinge hier aufzuzählen. Ihr alle habt Großartiges geleistet. Ich ziehe heute erneut den Hut vor Euch allen. Was Ihr alles alternativ und insbesondere digital auf die Beine gestellt habt, das war wirklich toll.
Manchen hat die Krise besonders viel abverlangt – und tut es immer noch. Zum einen jenen, deren Existenzgrundlage in Gefahr geraten ist und zum anderen denen, die so viel durch Arbeit belastet sind, wie nie.
Denkt einfach mal darüber nach, wem Ihr in letzter Zeit besonders dankbar sein konntet? Sagt es dieser Person einfach mal. Ich fange gleich damit an: Danke ganz besonders diesem Präsidium. In vielen Wochen in diesem Jahr habt Ihr allen Streß und alle Arbeit von mir fern gehalten, damit ich in aller Ruhe wieder gesund werden konnte. Dank auch an das Gesamtpräsidium für Eure Zeit und Unterstützung. Und Danke ebenso all unseren Familien, die uns auch in den letzten Monaten wieder viel unterstützt haben.
Neues aus der Verbandsjugend
11 Jahre ist diese inzwischen schon alt. Gegründet am 20 Februar 2011. Herzlichen Glückwunsch dazu. Nach vielen Jahren als Vorsitzender dieses wichtigen Teiles des LRN trat, wie angekündigt, der Vorsitzende unserer Jugend nunmehr zurück. Auch an dieser Stelle, lieber Jörg Seedorfer, ein ganz dickes Dankeschön für die vielen Jahre, die Du bei uns in der Verbandsjugend und auch in der BDK-Jugend tätig warst. Die neue Vorsitzende ist Laura Eisenhut. Herzlichen Glückwunsch und stets ein glückliches Händchen. Auch für Dich gilt weiterhin die Unterstützung des gesamten Präsidiums, wenn es denn nötig ist.
Seminare und Schulungen
Hier gibt es leider pandemiebedingt, wieder nicht viel zu berichten. Es haben schlichtweg keine Seminare und Schulungen stattgefunden. Ich bin mir sicher, dass das im nächsten Jahr wieder gehen wird. Viele gute Pläne haben wir ja in der Tasche.
Bund Deutscher Karneval
Der BDK hatte in den letzten Monaten auch gut zu tun. Der BDK-Präsident war unermüdlich im Einsatz. Es ist allerdings schon erstaunlich, dass unser BDK-Präsident wochenlang von Sicherheitsbehörden bewacht werden musste, weil irgendwelche Querdenker und sonstigen Idioten kein Hirn im Kopf haben.
Viele Videokonferenzen gab es mit uns Verbandspräsidenten. Sei es zum Thema „karnevalistischer Tanzsport“, Transparenzregister, Förderung des Ehrenamtes und Hochwasserkatastrophe, um nur einige hier anzuführen. Ein ebenfalls sehr leidiges Thema ist nach wie vor die GEMA. Das ist ja grundsätzlich eine vernünftige Einrichtung. Was die sich aber in diesem Jahr schon wieder leistet, ist schon mehr als erstaunlich. Dafür, dass sie selber immer weniger machen will, streicht sie den Vereinen einfach mal den Sondernachlass. Nur wenn die Verbände diese Arbeit übernehmen, gibt es den Nachlass weiterhin. Deshalb muss auch der BDK zusätzliches Personal einstellen, das er bis dahin nicht hatte. Um das zu finanzieren, wurde auf der BDK-JHV eine weitere Beitragserhöhung ab dem 1 Januar .2023 beschlossen: 15 Euro Jahresbeitrag mehr. Keine schöne Sache, aber immer noch besser, als ein Vielfaches davon als zusätzliche GEMA-Gebühr zu zahlen.
Ein in diesem Zusammenhang wichtiges Thema ist das BDK-Mitgliederportal. Anfangs mal eingeführt, um die Verdienstorden des BDK zu beantragen, entwickelt sich dieses Portal immer mehr zu einem wichtigen Instrument der Vereinsarbeit. Trainerinnenausweise, Anmeldungen zu Trainerinnenseminaren sind hier beispielhaft aufzuführen. Aber ebenso das Thema GEMA. Wer künftig weiterhin die Nachlässe erhalten möchte, muss zwingend im BDK-Mitgliederportal angemeldet sein.
Der Spendenaufruf des BDK für die Opfer der Hochwasserkatastrohe hat bisher erstaunliche 43.000 Euro Spendeneinnahmen erbracht. Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spender. Erste Zahlungen an betroffene Vereine wurden bereits überwiesen. Da sieht man mal wieder, wozu eine gute Gemeinschaft so fähig ist.
Politik
Ein Thema, von dem ich persönlich immer gehofft hatte, es aus der Verbandsarbeit heraushalten zu können. Da hatte ich aber nicht mit der Unfähigkeit und der Entfernung vieler Politiker von der Realität gerechnet. Ich meine hier nicht unbedingt die Kommunalpolitiker. Die machen im Rahmen ihrer Möglichkeiten überwiegend einen vernünftigen Job. Aber was sich unsere Bundespolitiker und auch die auf Landesebene in den letzten Monaten so erlaubt haben, ist erstaunlich. Ich führe hier nur beispielhaft das neue Transparenzregister und auch die Förderrichtlinie „Neustart miteinander“ auf. Als ob die Eintragung in ein Register Geldwäsche verhindert. Und wenn man schon eine Förderrichtlinie erlässt, dann bitte so, dass wir alle sie auch verstehen. Ich selber war in diesen beiden Themen viel unterwegs. Sei es in Videokonferenzen mit Bundestagsabgeordneten zum Thema Transparenzregister oder mit direkten Gesprächen bei Besuchen im Landtag in Düsseldorf.
Grundsätzlich hat es aber auch einige Verbesserungen gegeben. Die Erhöhungen der Übungsleiterpauschale von 2.400,- auf 3.000,- Euro und der Ehrenamtspauschale von 720,- auf 840,- €. Auch können Spenden bis zu 300,- € nun ohne Zuwendungsbestätigung geltend gemacht werden. Die Freigrenze für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb wird von 35.000 Euro auf 45.000 Euro jährlich erhöht. Das entlastet vor allem kleinere Vereine von steuerrechtlichen Verpflichtungen, da bei Einnahmen bis zu dieser Höhe die Geschäftsbetriebe nicht der Körperschaft- und Gewerbesteuer unterliegen. Ebenso gelten für Vereine mit jährlichen Einnahmen von weniger als 45.000 Euro die strengen Maßstäbe der zeitnahen Mittelverwendung nicht mehr.
Mitglieder
Der Landesverband rechter Niederrhein hat im abgelaufenen Berichtszeitraum zwei neue Mitgliedsvereine aufgenommen, nämlich die KV Obermarxloh 1970 e.V. und die MCV 1979 e.V., beide aus Duisburg. Herzlich Willkommen in unserem Kreis. Aufgelöst hat sich im Berichtszeitraum keine Gesellschaft. Neue Fördermitglieder haben wir pandemiebedingt leider nicht aufnehmen können.
Veränderungen im Präsidium:
Hier stehen heute, wie bereits angekündigt, Veränderungen an. Patricia Adamski hatte bereits 2020 angekündigt, dass sie 2021 nicht mehr als Geschäftsführerin weitermachen möchte. Liebe Patti, das ist sehr schade, aber wir respektieren natürlich Deinen Wunsch. Mir bleibt hier im Moment nur, auch Dir ein riesiges Dankeschön zuzurufen. Und damit nicht genug. Wie bereits ausgeführt, hat Jörg Seedorfer ebenfalls seinen Rücktritt als unser Fachwart Internet mitgeteilt. Zu unserem Bedauern, haben wir bisher keinen Nachfolger hierfür finden können. Das ist nicht gut, aber auch nicht dramatisch. Es ist kein Vorstandsposten, der zwingend neu besetzt werden müsste und mit Markus Schulz.haben wir jemanden, der uns bei der technischen Seite unterstützt, ohne deshalb gewählt werden zu wollen. Das kann bis auf Weiteres so bleiben.
Schlussworte
So viele Mails, wie in den letzten Monaten habe ich bisher noch nie schreiben müssen. Ich hoffe, Ihr habt Euch gut informiert gefühlt. Viele Telefonate habe wir alle vom Präsidium mit Euch führen können. Danke an alle dafür.
Auch ich bin kein Hellseher und kann auch heute noch nicht sagen, in welcher Form wir die kommende Session genau feiern werden. Ich bin mir aber sicher, dass wir sie feiern werden.
Ich wünsche uns allen eine ganz tolle Session 2021/2022. Wir haben Sie uns alle verdient.
Danke für`s „Zuhören“ und nehmt Rücksicht aufeinander!